26. Januar 2024 um 09:21 Uhr
Von Felix Fromm, Lucas Reichmann und Anna-Sophie Schütz
Kleine Hunde, großer Profit und oft: noch größeres Leid!
Mit einem Klick zum Welpen – das ist im Internet beinahe so einfach wie der Kauf einer neuen Jacke. Vor allem ist das Online-Geschäft mit den süßen Hundebabys aber auch eins: sehr lukrativ für die Verkäufer. Das scheint auch eine Händlerin aus dem hessischen Lampertheim zu wissen: Sie bietet gerade einmal sechs Wochen alte Zwergspitz-Welpen für 1.400 Euro an. Was sie aber nicht weiß: Ihre vermeintliche Kundin ist eine Tierschützerin und -ärztin, die die kleinen Hunde retten möchte. Wie der fingierte Welpenkauf mit versteckter Kamera ausgeht, seht ihr im Video.
Tierschützerin deckt auf: 6 Wochen alte Welpen sollen verkauft werden. Kurzversion RTL:
Verkauf von zu jungen Welpen ist illegal
Sie sind klein, wuschelig und gerade einmal sechs Wochen alt: Eigentlich dürfte die Verkäuferin aus Hessen die kleinen Zwergspitz-Welpen erst in ein paar Wochen von ihrer Mutter trennen. Mindestens acht Wochen lang sollte der vierbeinige Nachwuchs bei seiner Mama bleiben, besser wären neun bis zehn Wochen. Eine frühere Trennung ist illegal und kann mit einer Haftstrafe von drei Jahren oder einer Geldbuße geahndet werden. Doch das scheint der Händlerin egal zu sein – sie bietet die Kleinen schon jetzt zum Verkauf auf dem Online-Tiermarkt Quoka an. Tierschützerin Kirsten Tönnies, die sich als mögliche Käuferin ausgibt, könnte noch am selben Tag ein Hundebaby mitnehmen – sogar zu einem reduzierten Preis!
Verkäuferin verspricht Preisnachlass
1.000 Euro statt 1.400 Euro – dieses Angebot macht die hessische Verkäuferin Kirsten Tönnies. Der Grund: Die Hundebabys sind noch nicht geimpft. Spätestens an dieser Stelle sollten bei potenziellen Käufern die Alarmglocken schrillen, erklärt die Tierschützerin: „Man soll Welpen natürlich nur geimpft kaufen, weil wenn sie in eine neue Umgebung kommen, Welpen noch viel schneller krank werden. Und damit sie einen gewissen Schutz haben, müssen sie geimpft sein.“
Auch die Möglichkeit, einen Welpen noch am selben Tag mit nach Hause nehmen zu können, hätte einen echten Käufer abschrecken müssen: „Wenn ich einen Hund kaufe, dann sollte ich von der Verkäuferin intensiv ausgefragt werden darüber, wie ich meinen Hund plane später zu halten. Wenn die schon kein Interesse daran haben, interessieren sie sich anscheinend nicht für das Schicksal ihres Tieres.“
Nach dem Besuch der Welpen verlässt Kirsten Tönnies das Haus der Hunde-Händlerin unter dem Vorwand, Geld für den Kauf besorgen zu wollen. Doch in Wahrheit hat sie etwas ganz Anderes vor: „Jetzt rufe ich das Veterinäramt an, schildere den Fall und dann schauen wir mal, was die dazu sagen und ob die kommen.“ Statt des Veterinäramts kommt die Polizei, nimmt die kleine Hundefamilie mit und bringt sie in Sicherheit.
Tierschützerin deckt auf: 6 Wochen alte Welpen sollen verkauft werden. RTL Hessen.
Damit auch andere Welpen nicht zum Opfer von dubiosen Geschäften werden, rät die Tierschützerin neben dem Alter der Hündchen vor dem Kauf auf folgende Punkte zu achten: „Der Hund ist geimpft, er ist nach Möglichkeit gechipt und vor allen Dingen wurde er auch schon entwurmt.“